- Mimouni
- Mimouni[mi'muːni], Rachid, algerischer Schriftsteller französischer Sprache, * Boudouaou (östlich von Algier) 20. 11. 1945, ✝ Paris 12. 2. 1995; lebte seit 1993 im Exil in Marokko. In seinen Romanen engagierte er sich für soziale Gerechtigkeit und kritisierte mit hyperrealistischem Blick die Missstände im modernen Algerien: In »Le fleuve détourné« (1982) thematisiert er die Desillusionierung des totgeglaubten Freiheitskämpfers, der in eine Gesellschaft zurückkehrt, die die revolutionären Ideale missachtet, »Tombéza« (1984; deutsch, auch unter dem Titel »Namenlos«) ist eine ätzende Sozialsatire, »L'honneur de la tribu« (1989) schildert den grotesken Zusammenprall von Fortschritt und Archaik in einem zurückgebliebenen Dorf; schließlich wandte sich Mimouni dem blutigen Konflikt zwischen Islamisten und Militärs im Algerien der Gegenwart zu (»La malédiction«, 1993; deutsch »Der Fluch«), den er auch in seinem Essay »De la barbarie en général et de l'intégrisme en particulier« (1992) behandelt, was ihm zuletzt die Verfolgung durch die Islamische Heilsfront einbrachte.Weitere Werke: Roman: »Une peine à vivre« (1991).
Universal-Lexikon. 2012.